DIE ZEIT AUF DEN SCHWEIZER UHREN
Дудкина Е.В. 723 гр
Науч.рук. Кириченко Е.А.

Zu Beginn gab es nur Sonne, Mond und die Sterne, um die Zeit zu messen. Der Lauf der Sonne kennzeichnete einen Tag mit seinem Morgen, Mittag und Abend, ein Wechsel des Mondes bildete die nächst größere Einheit, der Kreis der Jahreszeiten ein ganzes Jahr. Man kam zusammen, wenn die Sonne versank - was im Winter viel früher war als im Sommer - oder wenn der Mond sein volles Gesicht zeigte. Kleinere Einheiten wie Stunden, Minuten oder gar Sekunden gab es nicht. [8]

Ein Tag ist die Zeit, die die Erde braucht, um sich einmal um ihre eigene Achse zu drehen, so dass scheinbar die Sonne im Osten aufgeht, über den Südhimmel wandert und im Westen versinkt. Dieser stete Rhythmus bot sich als erstes an, um die Zeit zu erfassen, demnach waren, nach der weiten Einteilung von Morgen, Mittag und Abend, Sonnenuhren die frühsten künstlichen Zeitmesser. Dabei wurden nicht nur einzelne Tageszeiten bestimmt, sondern auch besondere Punkte im Jahr. So gibt es zum Beispiel auf den Orkney-Inseln im Norden Schottlands eine unterirdische Steinkammer, in die aufgrund ihrer Bauweise nur an einem einzigen speziellen Tag im Jahr Licht fallen kann. Sie ist somit auch eine Art Uhr, allerdings in einem größeren Maßstab.

Es gab noch andere und von der Sonne unabhängige Weisen, das Verstreichen der Zeit zu erfassen. So konnte man gleichmäßig wiederkehrende oder stetige Ereignisse messen, zum Beispiel das Tropfen von Wasser. In Ägypten und Chine wurden Wasseruhren genutzt, bei denen Flüssigkeit von einem Behälter in den anderen tropfte - die Menge des Wassers in den Gefäßen zeigte an, wie viel Zeit vergangen war. Eine weitere Möglichkeit stellten Stundenkerzen dar, die auch im mittelalterlichen Europa genutzt wurden. Das gleichmäßige Abbrennen einer Kerze, die mit Markierungen im Abstand von je einer Stunde versehen wurde, stellte eine relativ genaue Zeitmessung dar. Im Gegensatz zur Sonnenuhr gab es bei diesen Methoden jedoch das Problem der Relativität, denn wenn zwei Stundenuhren nicht genau zur gleichen Zeit entzündet wurden und unter gleichen Bedingungen abbrannten, dann unterschieden sie sich in ihren Angaben und ermöglichten zum Beispiel keine pünktliche Verabredung. [10,9]

Im 13. Jahrhundert wurden in Europa die ersten mechanischen Uhren erfunden, die die ersten Vertreter der modernen Technik darstellen. Sie waren somit mehr als nur ein Werkzeug, sondern zugleich ein Zeichen für den Beginn einer neuen Epoche, in der Wissenschaft eine immer größere Rolle spielen sollte.

Doch das Bedürfnis, Zeit noch genauer einteilen zu können, hatte gerade im Mittelalter in Europa auch religiöse Hintergründe. Zeit war etwas, das erst mit der Schöpfungsgeschichte begann und mit dem Jüngsten Tag enden würde, demnach war sie ein Zeichen göttlicher Macht und Gegenstand metaphysischer Betrachtungen. In der alltäglichen Praxis waren es die Klöster, die eine genaue Messung der Stunden für ihren sehr streng geregelten Tagesablauf benötigten.

Die erste schriftliche Erwähnung eines Uhrmachers ist in einem Dokument aus dem Jahre 1269. Die Uhrmacher kamen aus den Berufen der Schlosser und der Grobschmiede. Da ihre Kunstwerke sehr teuer waren und sich nur wenige eine Uhr leisten konnten, zogen diese Handwerker oft von Ort zu Ort, um ihre Kunst anzubieten. Sie nahmen die Fertigkeiten von Goldschmieden und anderen Feinschmiedeberufen hinzu, um die Qualität und das Aussehen der Uhren zu verbessern. Nur an Orten, an denen es sowohl zahlungskräftige Abnehmer für Uhren gab - also in der Nähe von Fürstenhöfen -, als auch gute Handelsmöglichkeiten und ausreichend gutes metallverarbeitendes Handwerk, etablierten sich sesshafte Uhrmachermeister. Das war in Deutschland bei Nürnberg und Augsburg der Fall, in England London, in Frankreich Paris und Blois.

Die Uhren werden immer kleiner und genauer, Taschenuhren erfreuen sich größter Beliebtheit. Es geht längst nicht mehr nur um die Zuverlässigkeit der Uhren, sondern auch um ihre künstlerische Ausgestaltung, die die technischen Wunderwerke zu begehrten Schmuckstücken macht. 1720 schafft es George Graham, ein französische Uhrmacher, eine Unruh mit Spiralfeder zu entwickeln und somit auch die kleine Taschenuhr präziser zu machen.

Während die Uhr ihren Einfluss auf Kultur und soziale Gefüge nimmt, geht auch die technische Entwicklung weiter. Thomas Mudge, ein Lehrling von Graham, erfindet Ende des 18. Jahrhunderts die Ankerhemmung und erschafft die berühmte "Uhr der Königin" und andere Uhren, die als die schönsten tragbaren seiner Zeit überhaupt bezeichnet werden.

1815 gelang es dem Mechaniker Karl Heinrich Klingert aus Breslau, die erste elektrische Uhr zu bauen. 1929 entdeckt W.A. Morrison den Kristall als Ersatz für das Pendel - beide Erfindungen gemeinsam führen zu dem Bau der ersten Quarzuhren, die mit ihrer Genauigkeit für den alltäglichen Gebrauch unübertroffen sind.

Die ersten Länder, die Uhren entwickelten, waren Italien, Deutschland, Frankreich, England und die Niederlande. Uhren erfüllten lange Zeit vorwiegend zwei Funktionen: als Luxusgüter für wohlhabende Monarchen und andere Adelige, oder als präzise Navigationsinstrumente für die Seefahrt. [2]

Fast gleichzeitig begann sich die Uhrenindustrie in der Schweiz zu entwickeln. Aber ausgebildet wurden viele Schweizer Uhrmacher im Ausland. Der bekannteste unter ihnen war Abraham-Louis Breguet (1747-1823). Er wurde in Neuenburg (Schweiz) geboren, machte seine Ausbildung in Versailles, lebte längere Zeit in London und ließ sich schließlich in Paris nieder.

Breguet wird manchmal als └größter Uhrmacher aller Zeiten⌠ beschrieben. Er erfand und entwickelte eine Reihe wichtiger Innovationen z.B. den Tourbillon (ein Gerät, das ein von der Schwerkraft unabhängiges, reibungsloses Funktionieren der Triebräder ermöglicht) und entwickelte die sich selbst aufziehbare Uhr.

Die Genfer Uhrmacher waren auch geschickte Händler, die sich auf ein solides Bankensystem stützen konnten. Die Uhrenindustrie war deshalb von Anfang an exportorientiert. Die Uhrenhändler bereisten die Länder, in welche die Uhren verkauft wurden und so die Uhrenindustrie über die Bedürfnisse und den Geschmack anderer Länder informieren konnten.

Ein größerer Durchbruch in der Uhrenindustrie erfolgte Anfang der 1840-er Jahre, als der Direktor des Unternehmens Vacheron Constantin, Georges-Auguste Leschot (1800-1884), Werkzeuge entwickelte, welche die schnellere Produktion von einzelnen Uhrenteilen ermöglichten. Die neuen Uhren konnten so viel schneller, präziser und kostengünstiger gefertigt werden - auch wenn Leschot darauf bestand, dass jedes Teilchen von Hand ausgearbeitet werden sollte.

Im 19. Jahrhundert wurde die Schweizer Uhrenindustrie immer erfolgreicher. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Schweiz Großbritannien überholt und war weltweit zur wichtigsten Uhrenproduzentin und -händlerin geworden. Der Erfolg der Uhren war für die Schweizer Industrie wegweisend: er stärkte das Vertrauen in die Uhrenindustrie und zeigte neue Verkaufsstrategien. [9,4,3]

Die Schweizer Uhrmacher waren innovativ, was die Entwicklung von Uhren-Modellen betrifft. Sehr populär sind originelle und exklusive Uhren. Dazu können spezielle Schweizer Uhren, das Glockenspiel gehören.

Das Glockenspiel steht vor dem Internationalen Uhrenmuseum in La Chaux-de-Fonds im Kanton Neuenburg. Diese besondere Uhr zeigt mit Hilfe von Farb-, Licht- und Toneffekten die Viertelstunden an. Das Glockenspiel ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern eine vollständig funktionierende Uhr. Die Mutteruhr, die in einem Stahlgehäuse verborgen ist, sorgt dafür, dass die sichtbare Uhr auf die 100-stel-Sekunde genau läuft. Die Zeichen dieser Digitaluhr sind in sieben Segmente aufgeteilt. Sie sind so groß und hell, dass die Zeit auch aus einer Entfernung von 150 Metern sichtbar ist. Inzwischen wird die Bewegung der Uhr elektronisch gesteuert. Alle 15 Minuten schlagen kleine Hämmer auf die Glocken und spielen eine Melodie, die je nach Saison variiert. Zur gleichen Zeit bewegen sich zwölf Metall-Lamellen im Takt der Musik.

Eine der wichtigsten Touristenattraktionen in Bern ist der so genannte Zytglogge-Turm. Der Turm war bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts Teil der Stadtmauer. Das Uhrwerk, das 1530 eingebaut wurde, ist eines der ältesten in der Schweiz. 1530 wurden die ersten drei Elemente des Uhrwerks gebaut: der goldene Hahn, der Sanduhrmann sowie Hans von Thann, der auf der Turmspitze mit einem vergoldeten Hammer die Zeit schlägt. Wer sich etwas genauer mit der astronomischen Uhr auseinander setzt kann feststellen, dass die Uhr neben der Tageszeit auch den Wochentag, den Tag im Monat, den Monat, den Tierkreis und die Mondphasen anzeigt. Wenn man der Legende glauben kann diente diese ehrwürdige Uhr als Inspiration für eine Revolution in unserem Zeitkonzept: Albert Einstein, der in der Nähe des Zytglogge lebte, beobachtete oft, wie die Busse am Zytglogge vorbeifuhren. Dabei wurde der Grundstein zur Relativitätstheorie gelegt, denn Einstein überlegte sich, was wohl geschehen würde, wenn diese Busse mit Lichtgeschwindigkeit fahren würden...

Obwohl sich das Zentrum der Uhrenindustrie heute im Jurabogen befindet, ist der Bezug zu Uhren in Genf, der Geburtsstätte der Schweizer Uhrenindustrie, noch immer deutlich zu sehen.

Besonders auffällig ist die Blumenuhr im Jardin Anglais. Die Pflege der Uhr (Durchmesser enthält fünf Meter) ist äußerst aufwändig: über 6500 Pflanzen werden benötigt, um die Uhr zu dekorieren. Zudem muss die gesamte Blumenkomposition den Jahreszeiten angepasst werden. Der Sekundenzeiger der Genfer Blumenuhr ist mit 2,5 Metern der längste in der Welt. [5]

Die Uhr, die an allen Schweizer Bahnhöfen zu sehen ist, ist zu einem regelrechten Design-Klassiker geworden. Kreiert wurde die Uhr 1940 vom Ingenieur und Designer Hans Hilfiker (1901-1993), der bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) arbeitete. Die SBB wollten eine Uhr, die nicht nur genaue Zeitangaben für die pünktliche Abwicklung des Bahnverkehrs lieferte, sondern auch Teil der nationalen Identität wurde.

Das Design der Uhr ist einfach und klar. Es gibt keine Zahlen: die Minuten werden mit Hilfe von schwarzen Linien auf weißem Grund dargestellt. Auch der Stunden- und Minutenzeiger sind schwarz. Der rote Sekundenzeiger hebt sich jedoch vom restlichen Design ab: er hat die Form der Kelle, mit der früher die Züge abgefertigt wurden. Der rote Sekundenzeiger, der für 1,5 Sekunden stillsteht, wenn er eine Runde gedreht hat, ist von Weitem zu sehen. Er ist außerdem ein Symbol für die schweizerische Pünktlichkeit.

Die SBB haben ihr Ziel erreicht: die Bahnhofsuhr ist Teil der nationalen Identität geworden. So gehörte sie zu den 100 Uhren, welche die Schweiz der Stadt St. Petersburg im Jahr 2003 anlässlich ihres 300. Geburtstags schenkte. Norwegen erhielt von der Schweiz eine Bahnhofsuhr zum 100. Geburtstag seiner Unabhängigkeit. [9]

Von Anfang an der Uhrenindustrie in der ganzen Welt entwickelten sich die Uhrenfirmen in der Schweiz. Einer der großen Schweizer Firmenleiter war Auguste Reymond. Die Geschichte von seiner Unternehmung begann 1898, als ein junger Mann von 27 Jahren in Tramelan eine Wohnung mietete und mit einer Handvoll Uhrmacher die erste der Uhren baute, die seitdem seinen Namen tragen.

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. 1910 war das bescheidene Unternehmen zu einer Manufaktur mit über 100 Mitarbeitern und eigenen Gebäuden gewachsen und sein Gründer gehörte zu den "Uhren-Baronen".

Die hochgeschätzten Werke, die von der Manufacture A. Reymond hergestellt und weltweit unter der Marke UNITAS berühmt wurden, waren für ihre Zuverlässigkeit und ihren konkurrenzlosen Preis bekannt und wurden deshalb auch von vielen Uhrenherstellern verwendet.

Bis heute ist Auguste Reymond der absolute Spezialist für Blindenuhren geblieben, die weltweit unter der alten Hausmarke A R S A (die Abkürzung für Auguste Reymond S.A.) vermarktet werden. [9]

Es gelang der Schweizer Uhrenindustrie die Stelle an die Spitze des Weltmarkts zu nehmen. Der Erfolg der Uhren war für die Schweizer Industrie wegweisend: er stärkte das Vertrauen in die Uhrenindustrie und zeigte neue Verkaufsstrategien. Heutzutage sind die Schweizer Uhren in alle Ecken der Erde exportiert und die modernsten Menschen wählen für sich Uhren Schweizer Firmen. Sie verstehen, dass nicht nur Tuch oder Krawatte zur Kleidung passen müssen, sondern auch die Uhr muss optimal dem Äußeren entsprechen.

Die Schweiz ist gezwungen, um auf diesem hohen Niveau der Uhrenindustrie zu bleiben, den Wettbewerb in dem wissenschaftlichen Vortschritts zwischen anderen Ländern zu bestehen. Deshalb ist die Schweizer Uhrenindustrie von ständiger Innovation geprägt, die viel Einfallsreichtum, Geschicklichkeit, gestalterisches Können, Geduld und Geschäftssinn erfordert.

Große Sicherheit ist vor allem: die Zeit steht nie still ┘[8]

Literatur

  1. Популярная энциклопедия в четырех томах // Человек и машины. Том 4. Под ред. Расторгуева Н. М., 1986.
  2. Швейцария // Вокруг света N1(2688). 1988.
  3. Эбаноидзе И. Ярмарки. // ГЕО N11. 2002.
  4. GEO special Schweiz. N1. Bern., 1987.
  5. Kurri K. Lehrmittel Schweiz Ausgabe 3. Zurich., 2001.
  6. Lubimova N. Schljapina L. Дополнительное пособие на немецком языке по лингвострановедению. М., 2001.
  7. Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer // Zeitschrift fur Auslandschweizer Schweizer Revue. М., 2001.
  8. Eine sehr, sehr ausführliche Geschichte der Entstehung der Uhren// http://www.phaenomen.de/deutsch/start.html
  9. Nach Uhren sortiert - hier sind ihre Geschichten! //http://de.wikipedia.org/wiki/Uhr.
  10. Zeittafel der Uhrengeschichte//
  11. http://members.aol.com/Reveille26/GeschUhr.html